Der heftige Wintereinbruch Mitte Februar hat bei vielen Exoten in der Region zu Schäden geführt. Wichtig ist, die erfrorenen Pflanzen nicht zu früh aufzugeben. Zumindest das Ende des Frühsommers (Ende Juni) sollte abgewartet werden. Und am besten auch nichts abschneiden. Oft treiben scheinbar tote Pflanzen wieder aus.
Was sich ebenfalls bei diesem heftigen Wintereinbruch gezeigt hat: Jederzeit ist kalte Witterung möglich bei uns, auch dieses Frühjahr, der April und die Zeit jetzt Anfang Mai sind deutlich zu kalt. Dem aufmerksamen Beobachter wird auch nicht entgangen sein, dass es Unterschiede bei Schäden an empfindlichen Pflanzen gibt, obwohl sie nur wenige hundert Meter entfernt von einander stehen. Innerhalb der Ortschaften und Städte wird die Winterkälte abgemildert, aber auch z.B. an vor Ostwinden geschützten Westhängen (Bergstraße).
Auch bei unseren Pflanzungen kann man diesen Effekt wunderbar sehen: Im Krautgarten sind alle unsere Plamen von Forstschäden betroffen, in der Osrtsmitte hingegen von Schäden keine Spur. Dies ist der gewaltige Effekt des Mikroklimas, den der Exotenfreund gut für sich nutzen kann (Südwest-Hauswände). Selbst durchgeführte Messungen zeigen, dass die Unterschiede im Schnitt 2°C bis 3°C betragen können. Wichtig ist diese Erkenntnis vor allem auch vor dem Hintergrund der Interpretation von Messwerten des Wetterdienstes. Allein die Tatsache, dass Messstationen häufiger in einem Wohngebiet liegen, kann zu deutlich höheren gemessenen landesweiten Durchschnittstemperaturen führen und unter Umständen zu Fehlinterpretationen.
Aus züchterischer Sicht war der diesjährig heftige Wintereinbruch wertvoll, so wird in unseren Pflanzungen doch die Spreu vom Weizen getrennt. Wieviel wir in diesem Jahr verkaufen können, wird sich in den nächsten 4 Wochen zeigen. Diese Pflanzen haben Temperaturen von knapp -20°C ohne Schutz ertragen, denn in unserer Region gingen die Werte in 5cm über dem Erdboden auf diese Werte herunter.