Eine Kokospalme Cocos nucifera auf der Terrasse

Es ist möglich eine Kokospalme in unseren Breiten auf einer Terrasse oder Balkon zu kultivieren – zumindest von Juni bis August, in warmen Jahren bzw. Regionen auch von Mai bis September. Die wichtigste Regel lautet hierbei: Nicht in die direkte Sommersonne stellen. Besser unter ein Vordach, Sonnenschirm, etc. geschützt vor der Mittagssonne. Denn die großen schönen Blätter verbrennen bei uns in der Mittagssonne. Nach Versuchen über mehrere Jahre mit langen Eingewöhnungsphasen beim Rausstellen und trotzdem verbrannten Blättern ist dies die wichtigste Regel. Merkwürdig, denn in den Subtropen und Tropen stehen die Pflanzen in voller intensiverer Sonne als bei uns. Meine Vermutung ist, dass die Luftfeuchte hier die zentrale Rolle spielt. Und wahrscheinlich auch die Tatsache, dass sich die Blätter ab einem gewissen Alter nicht mehr an intensiveres Licht anpassen können. Das betrifft die Blätter die bei uns während der kalten Jahreszeit drinnen – auch unter einer Pflanzenlampe – gebildet werden. Blätter die im Sommer auf der Terrasse gebildet werden hingegen können im Spätsommer die Mittagssonne vertragen. Die Pflanze wird übrigens oft im Juli in Supermärkten angeboten. Wenn man Ihr genügend Wärme, Licht (Pflanzenlampe) und Luftfeuchte (Sprühen) im Winterhalbjahr anbieten kann, eine Pflanze die im Sommer jede Terrasse wunderbar bereichert.

Cycas revoluta im Freiland

Es ist möglich und ein Versuch wert in milden Regionen in Deutschland den Palmfarn Cycas revoluta an geschützter Stelle im Freiland zu kultivieren. Die Pflanze ist ziemlich robust gegenüber Kälte und verträgt Temperaturen von -7 bis -8°C ohne Schäden und bis ca. -12°C unter Verlust der Blätter. Der Vegetationskegel im Stamm bleibt erhalten und treibt wieder aus. Bei angekündigten Frösten in Pflanzhöhe (meist wenig über dem Boden, also sind die Vorhersagen der Temperaturen am Boden zu beachten) unter -7 bis -8°C sollte die Pflanze daher mit mehreren Schichten Vlies dick abgedeckt werden. Sobald die Temperaturen wieder steigen muss aufgedeckt werden, damit die Pflanze nicht unnötig lange hoher Feuchte und Dunkelheit ausgesetzt ist, denn das wird schlecht vertragen.

Als Beispiel für die Frostverträglichkeit: Im kalten Februar 2021 sanken die Temperaturen auf ca. -15°C und die ca. 20 jährige Cycas in den Bildern unten stand in einem Kübel unter einem Balkon in einer Nische. In der Nische mag es 2-3°C wärmer gewesen sein als in der Umgebung und sie hat diese Temperaturen unter Verlust der meisten Blätter überstanden. Im letzten Winter war Sie erneut Temperaturen von -10° bis -11°C ausgesetzt und verlor Ihre Blätter. Nun ab Ende Mai erfolgt erneut der Austrieb.

Diebstähle von Pflanzen nehmen stark zu

In diesem Frühjahr verzeichnen wir in unserer Pflanzung leider einen starken Anstieg von Diebstählen. Dabei werden dutzendfach Pflanzen ausgegraben und mitgenommen. Dies verursacht neben dem Verlust der Pflanzen auch Schäden an der Pflanzung durch das Betreten und unsachgemäße Ausgraben. Für Hinweise jeglicher Art, wie z.B. dass sich Menschen zu Nacht- oder Dämmerungszeit in der Pflanzung mit Fahrzeugen oder Grabgerät aufhalten, mit Pflanzen von uns gesehen werden oder einfach in der Nähe der Pflanzung schwer bepackt mit Plastiktüten oder ähnlich sich aufhalten sind wir dankbar. Melden Sie sich unter der 0151 29178173 bei mir, wir setzen alles daran dem Treiben ein Ende zu bereiten und die Diebe auf frischer Tat zu erwischen, ein geordnetes Strafverfahren zu eröffnen und die erlittenen Schäden einzufordern. Wir möchten die Landschaft offen ohne Zäune und Überwachungstechnik halten, aber nur wenn dies auch tragbar ist für uns. Bislang gab es in jedem Jahr Diebstähle einzelner kleiner Pflanzen, doch dieses Jahr erreicht dies ein Level, das uns finanziell trifft. Denn die Zucht und Pflege ist sehr aufwendig und in jeder Pflanze steckt viel Arbeit. In diesem Sinne vielen Dank für Ihre wachsamen Augen! Kevin Weis

Die Zwergpalmetto Sabal minor – eine gute Wahl für heiße Ecken

Die natürlichen Vorkommen von Sabal minor zu deutsch Zwerpalmetto erstrecken sich in Nordamerika bis in das Drei-Bundesstaaten-Eck Texas, Oklahoma und Arkansas. Sie dringt dabei in Gebiete vor, in denen im Winter Temperaturen von -20°C und darunter immer wieder auftreten können. Sie ist damit eine der frosttolerantesten Palmen überhaupt. Das bedeutet, dass die Voraussetzungen für eine Freiland-Kultur auch bei uns gut sind. Folgende 3 Punkte sind bei einer Freiland-Kultur zu beachten:

Für gutes Wachstum im Sommerhalbjahr – das ist Ihrer Herkunft geschuldet – benötigt Sie ausreichend viel Sonne, Wärme und Hitze

Hinzu kommt bei Wärme ein hoher Bedarf an Wasser. In Ihrer Heimat wächst Sie gerne an feuchten Stellen und Sümpfen. Nichtsdestotrotz verträgt Sie auch Trockenheit dann wächst Sie allerdings kaum.

Sie mag keinen Wind, denn starker Wind führt zu einem Abknicken Ihrer Blätter. Dies mag eine Schutzfunktion sein gegen die in Ihrer Heimat gelegentlich auftretenden Tornados, denn die Blätter leben weiter. In Kultur sieht es jedoch nicht schön aus.

Dies bedeutet, dass Sie gut aufgehoben ist in einer sonnenexponierten und windgeschützten Nische in Richtung Südosten, Süden oder Südwesten wo Sie im Sommer bei Hitze täglich gegossen werden kann. Dies in Regionen die im Sommer tendenziell warm sind und ganzjährig tendenziell windarm. In Deutschland findet man solche Bedingungen in Weinbaugebieten und grob in den Niederungen südlich des Mains. Für gut geeignet halten wir sie auch für viele Gebiete in Österreich z.B Donautal und Wien, Neusiedler See, Niederösterreich, Burgenland, wo die Winter tendenziell etwas kälter die Sommer aber warm sind. Gerade auch in heißen Innenstadtlagen oder warmen innerstädtischen Parks kann dies eine dankbare Zierpflanze sein vorausgesetzt sie bekommt genügend Wasser.

Die Pflanze wächst langsam, bildet bei uns je nach Wärme ca. 3-5 neue Blätter im Jahr und erst nach vielen Jahren überhaupt einen Ansatz für einen Stamm. Man braucht also etwas Geduld, aber es lohnt sich durchaus, da sie ein subtropisches Flair an Ihren Pflanzort bringt. Ein Mythos ist übrigens, dass Sie Ausläufer bildet, das haben wir bisher nicht festgestellt. Wir bieten aktuell zweijährige Pflänzchen (2019 geboren) gezogen aus Samen unserer Mutterpflanze welche ca. 1995 geboren wurde und seit 1997 im Freiland bei uns wächst.

Verkauf am 03.07.2021 von 10:00-12:00

Unser nächster Verkauf findet am Samstag, 03.07. von 10:00 bis 12:00 statt. Wie schon weiter unten geschrieben mussten unsere Pflanzungen dieses Jahr herbe Frostschäden hinnehmen so dass noch nicht klar war, ob wir dieses Jahr überhaupt Pflanzen verkaufen können. Das feuchtwarme Wetter im Juni jedoch begünstigt die gute Entwicklung der verbliebenen Pflanzen, so dass wir einen Teil davon verkaufen werden.

Bei diesen Pflanzen handelt es sich sozusagen um eine Auslese und sie sind tatsächlich etwas besonderes. Sie sind ein erstes Ergebnis unserer züchterischen Bemühungen seit vielen Jahren. Es sind Jungpflanzen im Alter von 4-7 Jahren welche den heftigen Wintereinbruch Mitte Februar mit Temperaturen von ca. -15 bis -20°C (in Bodennähe wo der Vegetattionskegel sitzt) ohne Winterschutz überstanden haben. Von den über 100 am Standort aufgepflanzten Hanfpalmen haben aktuell (es kommt immer noch zu Austrieben tot wirkender Pflanzen) ca. 30% dies überlebt. Bei den aufgepflanzten Feigenbäumchen treiben alle aus dem Wurzelstock wieder aus, lediglich wo gut gereiftes Holz da ist erfolgt ein Austrieb am Stamm oder Ast.

Es sind am 03.07. auch alle willkommen die sich unsere Zucht auch einfach einmal gerne nur anschauen möchten.

Frostschäden

Der heftige Wintereinbruch Mitte Februar hat bei vielen Exoten in der Region zu Schäden geführt. Wichtig ist, die erfrorenen Pflanzen nicht zu früh aufzugeben. Zumindest das Ende des Frühsommers (Ende Juni) sollte abgewartet werden. Und am besten auch nichts abschneiden. Oft treiben scheinbar tote Pflanzen wieder aus.

Was sich ebenfalls bei diesem heftigen Wintereinbruch gezeigt hat: Jederzeit ist kalte Witterung möglich bei uns, auch dieses Frühjahr, der April und die Zeit jetzt Anfang Mai sind deutlich zu kalt. Dem aufmerksamen Beobachter wird auch nicht entgangen sein, dass es Unterschiede bei Schäden an empfindlichen Pflanzen gibt, obwohl sie nur wenige hundert Meter entfernt von einander stehen. Innerhalb der Ortschaften und Städte wird die Winterkälte abgemildert, aber auch z.B. an vor Ostwinden geschützten Westhängen (Bergstraße).

Auch bei unseren Pflanzungen kann man diesen Effekt wunderbar sehen: Im Krautgarten sind alle unsere Plamen von Forstschäden betroffen, in der Osrtsmitte hingegen von Schäden keine Spur. Dies ist der gewaltige Effekt des Mikroklimas, den der Exotenfreund gut für sich nutzen kann (Südwest-Hauswände). Selbst durchgeführte Messungen zeigen, dass die Unterschiede im Schnitt 2°C bis 3°C betragen können. Wichtig ist diese Erkenntnis vor allem auch vor dem Hintergrund der Interpretation von Messwerten des Wetterdienstes. Allein die Tatsache, dass Messstationen häufiger in einem Wohngebiet liegen, kann zu deutlich höheren gemessenen landesweiten Durchschnittstemperaturen führen und unter Umständen zu Fehlinterpretationen.

Aus züchterischer Sicht war der diesjährig heftige Wintereinbruch wertvoll, so wird in unseren Pflanzungen doch die Spreu vom Weizen getrennt. Wieviel wir in diesem Jahr verkaufen können, wird sich in den nächsten 4 Wochen zeigen. Diese Pflanzen haben Temperaturen von knapp -20°C ohne Schutz ertragen, denn in unserer Region gingen die Werte in 5cm über dem Erdboden auf diese Werte herunter.